Fotoarchiv Lilienthal
Eine der wichtigsten Quellen unseres Wissens über Lilienthals Flugtechnik ist die große Zahl erhaltener Fotografien, die im Zeitraum 1891 bis 1896 während Lilienthals Flugübungen entstanden. Sie sind Dokumente der Luftfahrtgeschichte ebenso, wie Dokumente der Fotografiegeschichte. Durch empfindliches Filmmaterial und schnelle Kameraverschlüsse war die "Schnell- oder Augenblicksfotografie", die Herstellung "lebender Bilder" als Vorstufe des Films möglich geworden. Lilienthal ließ sich regelmäßig von Fotografen begleiten, um die Entwicklung seiner Flugtechnik zu dokumentieren. Viele seiner Fotografen (vielleicht alle) sind bekannt. Die Bilder sind von teilweise ausgezeichneter Qualität. Die schönsten der Flugbilder verwendete Lilienthal in seinen Jahresberichten. Die Negative (Glasplatten) sind heute ausnahmslos verschollen. Im Deutschen Museum München und im Otto-Lilienthal-Museum sind große Sammlungen (Positive - größtenteils Albumin-Abzüge) vorhanden. Einzelne weitere Fotografien befinden sich in anderen Archiven.
Im Folgenden sind die 145 heute bekannten Fotografien dokumentiert,
die während der Flugübungen entstanden. 112 davon zeigen Lilienthal
im Flug. Über das online-Archiv des Museums haben Sie Zugang zum
Gesamtbestand des Museums.
Die Verwertung der digitalen Fotografien in der vorliegenden Form
(digimarc-Registrierung) ist für nicht-kommerzielle Zwecke unter
folgenden Bedingungen erlaubt:
- Angabe der folgenden Quelle:
Archiv Otto-Lilienthal-Museum / www.lilienthal-museum.de - Nachricht über die Verwendung an folgende Adresse:
info@lilienthal-museum.de
Ein Pressefoto zur kostenfreien Verwendung mit inhaltlichem Bezug zum Otto-Lilienthal-Museum steht hier zum Download zur Verfügung.
Alle Bilder im Besitz des Otto-Lilienthal-Museums liegen darüber hinaus als Trommel- oder Flachbettscans (je nach Original) in einer Auflösung von >= 1200 dpi vor und sind dort auf Anforderung erhältlich.
An der Verwirklichung dieses Archivs haben in besonderem Umfang Anteil:
- Frau Arens-Kröger (Enkeltochter Otto Lilienthals)
- das Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern
- Redaktion Anklamer Zeitung / Verlag Nordkurier
"Otto Lilienthal auf Fotografien" ist der Titel einer Publikation des Museums, die auch den Gesamtbestand in Katalogform dokumentiert.
Chronologisches Fotoarchiv
1891
An einer Sandgrube nahe dem Derwitzer Windmühlenberg und dem
Krielower Spitzberg fanden die ersten sicher dokumentierten Flüge
der Menschheitsgeschichte statt. Es existieren 18
Fotografien von Carl Kassner.
Scheinbar wurden sie an zwei verschiedenen Tagen aufgenommen. Die
erste Serie entstand wohl im Frühsommer und zeigt Lilienthal bereits
im professionellen "Fliegerdress" Eine zweite Serie entstand am
Sonntag, dem 27. September, anläßlich eines "Familienausflugs".Bei
seinem Vortrag vor dem "Verein zur
Förderung der Luftschiffahrt" am 16. November zeigt er die
Fotografien bereits, wie das Protokoll vermerkt. Kassner war
Meteorologe am Preussischen Meteorologischen Institut, dessen
Mitarbeiter eine wichtige Rolle im Verein spielten. Auch Kassner
wurde 1892 Mitglied.
1892
8 Fotografien, wieder von Carl
Kassner, vermutlich alle vom 07. August, sind erhalten.
Dokumentiert wird der neue Apparat mit beidseitig bespannter
Tragfläche. Als Flugplatz diente die Stechwand einer Kiesgrube in
Steglitz-Südende bei Berlin.
1893
Aus dem Jahre 1893 sind zwei Fotoserien bekannt:
18 Fotografien von Ottomar
Anschütz von der Fliegestation an der Steglitzer Maihöhe. Eine
Aufnahme von H. Kistenmacher erscheint beim Verein zur Förderung der
Fotografie. 8 Aufnahmen von Alex
Krajewsky sind vom Hauptmannsberg in den Rhinower Bergen
erhalten.
1894
Am 16. August und am 14. September fotografiert Ottomar
Anschütz an Lilienthals Fliegeberg.
Auch Krajewsky fotografiert am
Fliegeberg. Neben dem Normalapparat (31 Abb.) wird der kleine
Schlagflügelapparat (5 Abb.) dokumentiert. Einige nicht genau
bezeichnete Fotos sind vermutlich diesen 3
Serien zuzuordnen.
1895
In das Jahr 1895 werden 55 erhaltene
Fotografien eingeordnet. Am 29. Mai, am 29. Juni, sowie am 7.
und 19. Oktober fotografiert Richard
Neuhauss neben dem Normalapparat beide Doppeldecker und den
Vorflügelapparat. Ferner existieren Bilder von Regis,
Krajewsky und Preobrashinski.
Alle Aufnahmen entstanden am Fliegeberg in Lichterfelde.
1896
Vermutlich sind nur 3 erhaltene Aufnahmen
des Amerikaners Robert W. Wood und
zwei Bilder des Absturzapparates in das Jahr 1896 einzuordnen. Wood
fotografierte am 2. August, eine Woche vor Lilienthals Absturz, am
Gollenberg bei Stölln. Die Bilder des Absturzapparates wurden im Hof
der Maschinenfabrik Lilienthals gemacht.