Bild
Home > Geschichte > John Dickenson

(copyright beim Autor, mit freundlicher Genehmigung, 2006)

Fliegen wie die Vögel

Mit dem Australier John Dickenson wurde aus Rogallo's Drachen ein Fluggerät

2018 jährte sich zum 55. mal der erste Flug mit einem Hängegleiter
heutigen Designs. In Australien wurde das Ereignis gewürdigt.

Graeme Henderson / Australien (Übersetzung Museum)

Im Frühling des Jahres 1963 entstand in Australien aus der Tragfläche, die heute "Rogallo-Flügel" genannt wird, das bis heute gültige Konzept zur Steuerung des Hängegleiters. Er dürfte folglich auch "Dickenson-Flyer" heißen, wurde doch dadurch aus Rogallos Flügel ein Fluggerät, wie aus Lilienthals Flügelpaar durch die Steuerung der Wrights ihr "Flyer I" wurde.

John Dickenson (Foto) John Dickenson, im Alter von 44 Jahren

Betrachtet man die weltweite Verbreitung des Hängegleiters und seiner motorisierten Nachfolger, so ist ein Beitrag - vielleicht der entscheidende - bisher fast verborgen geblieben: Der Australier John Dickenson hat den Hängegleiter steuerbar und damit zum Fluggerät gemacht und einen Sport ins Leben gerufen, der eine rasante Entwicklung nahm.

John Dickenson starb 89-jährig am 5. Juli 2023.

moderner Hängegleiter im Flug Dieser moderne Hängegleiter des Jahres 2006 ist ein direkter Nachfolger des Fluggeräts von Dickenson.

 

Dickenson wuchs in Sydney auf, an den "Northern Beaches", konnte die Möven am "Flat Rock" segeln sehen, baute und erprobte Flugmodelle. Das unaufwändige Fliegen, mit minimalem technischen Aufwand war es, das ihn faszinierte und nicht ohne Folgen bleiben sollte und John später, nach seiner Ausbildung zum Elektronik-Ingenieur an seine Jugendbeobachtungen anknüpfen lies.

1955 heiratete Dickenson Amy Holmes-Prinold, mit der er im Jahre 1960 nach Grafton, New South Wales, 500 km nördlich von Sydney an der Ostküste Australiens zog. Er begann, sich mit Autogyros zu beschäftigen und experimentierte mit selbst entwickelten Rotorblättern. Hergestellt wurden sie von Pat Crowe. Pat gehörte auch zum Team der ersten Drachenflüge - als Führer des Motorboots, in dessen Schlepptau der Drachen startete.

 

Foto Autogiro John Dickenson in seinem Autogyro

 

Wasserski und Drachenflug, diese Verbindung war ganz pragmatischer Art: Im Frührahr 1963 nahm ein Mitglieder des "Grafton Water Ski Club" Johns Autogiro am Strand in Schlepp und erzählte im Klub davon. John Dickenson war selbst Mitglied des Klubs und aktiver Wasserski-Sportler.

 

Foto Wasserskidrachen Ein Wasserski-Drachen, John hatte mit dieser Technik jedoch keinen Erfolg

 

Wasserskischlepps mit Drachen waren gerade der letzte Schrei, und da John offensichtlich keine Angst vorm Fliegen hatte, drängten die Klubmitglieder ihn, sich für die Technik zu interessieren, einen Wasserskidrachen zu bauen und zu erproben. Ein solcher Drachenflug sollte der Beitrag des Klubs zum "Jacaranda Festival" sein, dem alljährlich Ende Oktober stattfindenden "Fest der Blüten", dem bekanntesten Ereignis der 17 000-Einwohner-Stadt Grafton. John sagte zu und begann mit dem Bau von Modellen. Ohne Pläne, nur mit Hilfe von Beschreibungen begann er mit Entwürfen und erprobte verschiedene Drachen, die alle solange gut funktionierten, bis er ein Gewicht unter ihnen befestigte. Dann entwickelten seine Drachen alle eine starke Tendenz, in einen Flugzustand zu geraten, aus dem sie unsteuerbar zu Boden stürzten, schlecht für bemannte Versuche!

 

Photo SegelbootEin senkrechter Flügel ist ein Segel, ein waagerechtes Segel ist ein Flügel.

 

Gleichzeitig hörte er Berichte, dass auf anderen Festivals solche Drachenflüge versucht worden waren. Die Drachen-Stunts erwiesen sich als echte Kassenschlager. Er hörte aber auch von spektakulären Crashs und ernsten Unfällen, deren Folgen durch das Wasser nur scheinbar gedämpft wurden. John wollte ungern eines der nächsten Opfer werden. Er begann mit der Erprobung von Drachen nach einem anderen Vorbild: dem Flughund, einer großen Fledermausart mit 1,3 Metern Spannweite, die im Norden von New South Wales heimisch ist.

 

Foto: Flughund im FlugeFlughund

 

Johns Modelle nach diesem Vorbild flogen tatsächlich hervorragend und mit einem guten Gleitwinkel. Das Problem bestand neben dem Aufwand, den der Bau erforderte, in der Tatsache, dass John kein System hatte, um das Flugverhalten zu steuern. Während John an diesem Problem arbeitete, zeigte ein Klubkamerad ihm ein Foto eines Gleit-Fallschirms, entwickelt von dem NASA-Ingenieur Francis Melvin Rogallo. Der arbeitete an flexiblen Tragflächen und Tragflächen, die sich in der Luft von selbst entfaltenden sollten. Mit dem traditionellen Schiffs-Segel als Vorbild, hatte Rogallo Mast und Streben entfernt und entwickelte aus zwei dreieckige flexibelen Flächen seinen "Rogallo-Flügel".

 

Foto Foto eines Rogallo-Segels

 

John benutzte dieses Konzept, fügte dem Segel aber wieder einen "Mast" (das Querrohr), die beiden Seitenholme und das Kielrohr hinzu. Er baute ein Modell nach dem Foto eines Rogallo-Segels und zu seiner Überraschung war dessen Gleitwinkel ebenso gut wie der seiner ausgefeiltesten Fledermaus-Modelle. Das reichte als Ansporn. John wollte zu seinem, den Klubmitgliedern gegebenen Wort stehen, und Ihnen zum Jacaranda Festival etwas Spektakuläres vorführen. Und es sollte möglichst etwas sicherer sein, als die Drachen, die er bisher erprobt hatte.

Die ersten Versuche mit dem Rogallo-Drachen waren so überzeugend, dass damit die Versuche mit Fledermaus-Flügeln Geschichte waren. Aber ein Problem beschäftigte John nach wie vor, so wie übrigens auch andere im Land und in anderen Ländern, ohne dass John davon wusste:. Zu ihnen gehörten auch zwei junge Australier aus Sydney: Dick Swinbourne and Mike Burns hatten im Jahr 1962 mit ihrer Firma "Aerostructures" begonnen, einen "Skiflügel" zu entwickeln, der durch Gewichtsverschiebung zu steuern war: Deltaflügel auf Schwimmern, dessen Gewicht sich mit einem Joystick verlagern ließ. Swinbourne und Burns waren qualifizierte Luftfahrtingenieure, die auch auf NASA-Informationen zurückgriffen. Von ihnen wird noch zu reden sein.

Das Problem der Steuerung war völlig ungelöst. Gängige Praxis war, mit seinen Schultern zwischen zwei parallelen Holmen wie auf einem Barren zu hängen und die Beine hin und her zu schwingen, gerade so, wie es schon 70 Jahre zuvor Lilienthals Steuer-Prinzip gewesen war. Die Technik war seitdem aber nicht effektiver geworden. Sie war von schwacher Wirkung und damit großer Gefahr. Die Regel lautete einfach: "Fliege niemals höher, als du bereit bist zu fallen!"

Eines Nachmittags war John mit seiner Tochter zum Spielplatz im nahe gelegenen Park gegangen. Während er seiner Tochter auf der Schaukel den nötigen Schwung gab, beschäftigte ihn das Prinzip der Steuerung seines Drachens weiter. Einfach müsste sie sein und vielleicht war es so, dass vor seinem geistigen Auge gerade ein Drachen einen hässlichen Sturzflug in den Clarence River vollführte, als seine Tochter Helen rief:

"Schubs mich seitwärts an, Daddy!"

"Wieso seitwärts?", erwiederte John, aus seinen Gedanken gerissen.

"Warum nicht?" meinte Helen und genau das dachte in diesem Moment auch John, und hatte damit das sprichwörtliche "Heureka"-Erlebnis, das zur Drchensteuerung führte. Es war so einfach: Auf einem pendelnden Sitz unter dem Segel zu sitzen, mit einer Möglichkeit, sich abzustoßen. Der Rest war Mathematik und Experiement.

 

Foto John Dickenson beim Test des Modells in halber Größe, 1963

 

John begann mit kleinen Modellen und einígen grundlegenden Versuchen um die nötige Drachengröße zu ermitteln und baute schließlich ein Modell halber Größe. Es wurde wieder im Bootsschlepp erprobt, um die Möglichkeit der Steuerung zu testen. Da das Steuerprinzip offensichtlich funktionierte, war es Zeit, das Modell in Originalgröße in Angriff zu nehmen. Das Material kostete am Ende 12 Pfund (24 US-Dollar), auch mit kleinem Budget war das zu leisten. Das gewählte und getestete Segeltuchmaterial war blaue Plastikfolie, die als Schlauch angeboten wird und benutzt, um Bananenstauden vor Vögeln und der Sonne zu schützen. Die Schläuche wurden geöffnet, überlappend ausgelegt und an den Enden mit blauem Isolierband fixiert. Die Nasenholme und das Kielrohr bestanden aus 1/2-Zoll-Latten (Douglasie), gerade gewachsen, ohne Äste und Knoten, sorgfältig ausgesucht, um zwei identische Seitenholme zu erhalten und einen auch passablen Kielholm.

 

Foto Rod Fuller im Wasserski-Schlepp mit "Mark I", 1963

 

Der Querholm bestand aus einem Stück einer TV-Antenne aus Aluminium, gefüllt mit einer gedrechselten Holzleiste, um die Festigkeit zu erhöhen. Auf dem Bild des ersten Gleiters ist zu erkennen, dass sich das Querrohr vor dem Piloten befindet - es war nicht länger! Bei den späteren Konstruktionen wandert es nach hinten, an die Spitze des Steuertrapezes. Die Folie wurde um die Nasenholme gewickelt und mit Halbstäben vernagelt. Wäscheleinen aus Drahtseil wurden für die Verspannung genutzt und Auto-Sicherheitsgurte wurden für den Sitz verarbeitet.

Am 8. September 1963 war die Konstruktion fertiggestellt und im Grafton Water Ski Club wurde die Crew für den Start zusammengestellt. John wagte den ersten Start, aber es gelang ihm nicht, sein Gewicht so zu verlagern, dass er aus dem Wasser frei kam. Erschöpft übergab er den Steuerbügel an Norm Stanford, ohne dass dieser mehr Erfolg hatte. Der nächste, Bob Clements, gewann zügig an Höhe, verlor sie allerdings genau so zügig wieder und versuchte es danach nie mehr. Als nächster kam ein Mann an die Reihe, der als "Schwergewicht" in der Wasserskiszene galt: Rod Fuller, der Wasserski-Champignon des Klubs, als Wagehals und Draufgänger bekannt. Er wurde später zum Gründungsmitglied des "Grafton Gliding Club" und machte sich auch später einen Namen in der Drachenflieger-Szene. Am 8. September aber stellte er alle Drachenflugrekorde auf einmal auf und war der erste, der erfolgreich einen Drachen mit der von Dickenson erdachten Steuerung flog.

Pat Crowe steuerte das Boot und er hatte mit Rod Zeichen vereinbart: Ein Kopfnicken bedeutete die Geschwindigkeit zu erhöhen, Kopfschütteln des Piloten bedeutete für Pat das Boot zu bremsen. Der Wind kam von Süden, etwa 45° zum Flussufer. Sie hatten deshalb entschieden, den Drachen zunächst zur Flussmitte zu schleppen um dann in den Wind zu drehen um zu fliegen. So geschah es. Das Boot drehte in den Wind und Rod nickte mit dem Kopf. Pat gab Gas, Rod hob die Spitze des Drachens ein wenig an und wurde augenblicklich nach oben gezogen, bis in eine Höhe von 140 Fuß, fast senkrecht über das Boot.

Pat blickte nach oben und sah Rod heftig mit dem Kopf schütteln. Was war zu tun? So schnell wie der Aufstieg erfolgt war, galt es jetzt, ohne jede Erfahrung das Richtige zu tun. Pat konnte das Boot nicht zu stark abbremsen, denn bei 18 Meilen würde es den Flieger stoppen und geradezu ins Wasser werfen. Pat befürchtete, Rod könnte das Boot überholen und vor ihm ins Wasser stürzen.

Rod schaffte es seinen ersten Schrecken zu überwinden und versuchte das Flugverhalten des Drachens zu verstehen. Der Schwerpunkt lag etwas zu weit hinten. Darum wurde der Drachen steil aufgezogen, aber wie konnte man ihn abwärts bewegen? Sekunden später hatte sich Rod soweit beruhigt, das er daran ging, das Bananen-Tüten-Segel und seine Befestigung aus Isolierband zu kontrollieren. Das Segel war fast vollständig straff und wölbte sich völlig fehlerlos im Fahrtwind und Rod gewann Vertrauen in die Steuerung. Der Drachen reagierte und er konnte die Querlage des Segels problemlos beeinflussen.

 

Foto John Dickenson mit "Mark III", Grafton 1965

 

Alles funktionierte und der Drachen wäre sicher zu landen gewesen, nachdem Rod und Pat auch die Steuerung um die Querachse beherrschen gelernt hätten. Da jedoch kam ein Hindernis in Sichtweite, das in allen bisherigen Planungen natürlich noch keine Rolle gespielt hatte: die Graftonbrücke. Sie war im "Flugplan" nicht verzeichnet und beide hatten bis dahin nur auf den Drachen geachtet. Dieses Problem konnte nur Rod lösen, und ihm bleib wenig Zeit. Er begann unter Ausnutzung der ganzen Flussbreite eine vorsichtige Kurve zu steuern, wobei er dem Flussufer bedenklich nahe kam. Am Ende des Zugseils war Rod bereits über der Brücke, als Pat auf den Strand zusteuerte. Wenig später überflog Rod bereits die Gebäude am Ufer.

 

Foto Der "Aerostructures" Skidrachen

 

Jetzt war der Drachen mit dem Wind unterwegs. wodurch der Drachen an Geschwindigkeit und Höhe verlor. Rod war es dadurch leichter möglich zur Wasseroberfläche zurückzukehren und er erreichte per Wasserski die Nähe des Klubhauses, ehe das Boot stoppte und Rod im Wasser versank. Ein neues Fluggerät hatte erfolgreich seinen Jungfernflug bestanden.

Nach einigen Feinkorrekturen war John als Nächster an der Reihe. Die Wirksamkeit der Steuerung überraschte ihn ebenso wie das Gefühl von Sicherheit, das einem der doch recht einfache Flügel gab. Das Gerät war eigentlich nur für einen "Stunt" gebaut, für einige Versuche und die anschließende Vorführung beim Jacaranda Festival. Danach hätte es seine Schuldigkeit getan. Als John seinen Drachen zum ersten Mal flog, wurde ihm aber bereits klar, dass in der Idee mehr steckte als eine Einmal-Attraktion für das Festival. Der Drachen flog dann auch tatsächlich nicht nur beim Festival sondern viele Monate danach, bevor ein Holm brach und der Drachen ein letztes Mal nützulich war: als Feuerholz für ein Barbeque am "Australia Day". Natürlich wurde umgehend der "Mark II" gebaut, der aber weniger haltbar war. Sein Gerüst bestand ganz aus Aluminium und das Segel war an den Querrohren mit Kontaktkleber befestigt. Nach einigen Flügen löste sich das Segel und der Drachen wurde sofort aufgegeben.

Für den zweiten Mark III (der erste war wieder aus Bananen-Tüten) nähte Amy ein gelbes Nylon-Segel. Der Rahmen bestand komplett aus Aluminium. Segellatten und eine geschwungene Hinterkante des Segels reduzierten wirksam das Segelflattern.

Es folgte der Mark IV aus Duraluminium, einem Segel aus Terylen (PET-Folie, wie Mylar), mit Bolzen und Spanndrähten aus Edelstahl. Außerdem war der Drachen für den Transport leicht zusammenlegbar.

Rod und John flogen ihn häufig in den folgenden zwei Jahren, ehe John zurück nach Sydney ging, wo er auf Mike Burns traf. Dessen Firma "Aerostructures" bagann nun Drachen nach Johns Prinzip und unter dessen Beteiligung zu bauen. Aerostructures brachten das geniale Projekt des Hobby-Erfinders John Dickenson auf einen professionellen Luftfahrt-Standard und eröffnete damit dem neuen Luftfahrtgerät seine große Zukunft als Hängegleiter und Ultraleichtflugzeug. Zu erwähnen ist, dass es keinen ernst zu nehmenden Unfall gab, während all dieser Flüge.

Der nächste große Schritt auf dem Weg zum neuen Fluggerät ist mit den Namen Bill Moyes und Bill Bennett verbunden. Beide lernten bei John und Mike, die neue Art zu fliegen. Sie kauften Drachen bei Aerostructures und machten die bemannte Tragfläche in der Welt bekannt. John blieb mit Bill Moyes in Kontakt und half bei der weiteren Verbesserung der Flugeigenschaften des Drachens. Der Rest - wie man sagt - ist Geschichte und ist inzwischen auch in Fachbüchern nachzulesen. Moderne Hängegleiter haben eine rafinierte technische Entwicklung hinter sich und gleichen auf den ersten Blick kaum noch dem Dickenson'schen Drachen. Aber das Grundprinzip des Fluggerätes ist seit den Flügen in Grafton unverändert geblieben.

 

Foto Amy Dickenson mit dem verpackten Mark IV, 1965

 

Im September 1963 wurde das Fluggerät in seiner fantastischen Einfachheit geboren , erdacht und gebaut mit einfachsten Mitteln von John Dickenson, aus dem Wasser gehoben vom Wasserski Champion Rod Fuller und von Pat Crowe, der plötzlich die Frage zu beantworten hatte: "Was tun, wenn es funktioniert?"

 

Foto John Dickenson landet nach Rekordflug (Flugdauer). 1969

 

Einige Zeit ist vergangen, in der aus dem abenteuerlichen Flugversuchen aus Bananentüten und Isolierband ein High-Tech-Produkt entstand. Heute gehören Sicherheitsvorrichtungen zu jedem Drachenstart und zu jedem Fluggerät, die in Grafton vor über 40 jahren noch völlig unbekannt waren. Ein wenig Glück und die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort markieren den Beginn all dieser Entwicklung an deren Anfang eine geniale Idee und eine Kinderschaukel ebenso standen, wie der glückliche Umstand, dass der Clarence River breit genug war für das erste Wendemanöver mit einem Drachen im Schlepp.

 

Originalzeichnung Eine der Zeichnungen, die John Dickenson an Francis Rogallo sandte, nachdem dieser sich nach Details erkundigt hatte.

 

Die Idee des Drachens ist so zeitlos einfach, dass seine Erfindung auch vor 5000 Jahren denkbar ist. Ein leitcher Stoff als perfektes Material für ein Segel, leichtes Holz oder Bambusrohr und ein festes Seil - die Erfindung des Drachens ist auch durch Leonardo da Vinci denkbar oder durch Otto Lilienthal. Aber das genial einfache Prinzip blieb selbt im Jahrhundert der Luftfahrt unentdeckt. Technik entwickelt sich vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen. Die Konstruktion des ursprünglichen Hängegleiters ist in der Tat von genialer Einfachheit. Es ist die Form des Menschenflugs, die heute dem uralten Menscheitstraum am nächsten kommt: zu fliegen wie die Vögel.

 

Foto Rod Fuller und John Dickenson der fertigen Rekonstruktion, September 2006

 

Für den 28. Oktober 2006 wurde unter der Schirmherrschaft des "Clarence Valley Council" eine feierliche Würdigung von John Dickenson und den anderen Beteiligten geplant. Die Ehrung fand im Rahmen der Jahresversammlung des South Grafton Aero Clubs und der Jacaranda Festival Parade statt. Ein Nachbau des Originalgleiters sollte am Boden gezeigt werden und der Northern Rivers Hang Gliding and Paragliding Club wollte mit einem "aero-tow fly-in" beim South Grafton Aero Club erscheinen. Bill Moyes hatte versprochen mit einem Aerostructures Mark IV Gleiter dabei zu sein, mit Boot und Winde, damit er am historischen Platz geflogen werden konnte. Piloten und Fluggeräte aller Typen waren herzlich eingeladen, teilzunehmen.

Kontakt mit dem Autor Graeme Handerson (eMail).

Weblink

Die Geschichte des Steuertrapezes (A-Frame oder TCF - Triangle Control Frame als Teil des Hängegleiters.