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Einer der entscheidenden Technikpioniere bei der Entwicklung des modernen Flugzeugs war der 1848 in Anklam geborene Maschinenbau-Ingenieur Otto Lilienthal.

Kindheit in Anklam

Mehr über Ottos Kindheit



Otto-Lilienthal-Museum

Das Otto-Lilienthal-Museum versteht sich als technisches Personalmuseum für den Flugpionier, Maschinenbau-Ingenieur und Humanisten Otto Lilienthal in dessen Heimatstadt Anklam.

Das Museum zeigt den Menschen Otto Lilienthal im Kontext seiner Zeit und Wegbegleiter, allen voran seines jüngeren Bruders Gustav als „sein zweites Ich“

Darüber hinaus wird versucht den „Menschheitstraum vom Fliegen“ mit zahlreichen Modellen zu der schon sehr alten Kulturgeschichte des Menschenflugs für den Besucher „plastisch“ darzustellen und ihm das Gefühl vom Fliegen durch den Einsatz von selbst entwickelten Flugsimulatoren (u.a. „Lilienthal-Cockpit“) zu vermitteln.

Ein Teil der Ausstellung widmet sich Experimenten zu den physikalischen Eigenschaften der Luft und gibt den Gästen in zahlreichen Selbstversuchen einen Einblick, warum es so schwer war das Fliegen zu erfinden.

Lilienthal-Museum

Die Villa in der Ellbogenstraße 1 beherbergte bereits seit 1972 das Heimatmuseum „Otto Lilienthal“. Eine eigenständige Ausstellung für den Flugpionier gibt es hier erst seit 1991. Der Anbau mit Glaspyramide, der heute als „Gleiterhalle“ dient, wurde 1996 errichtet.

Es handelt sich bei diesem Haus um kein Gebäude mit historischem Bezug zu der Familie Lilienthal. Geburtshaus (heute markiert eine Büste Ottos die Stelle) und späteres Wohnhaus (noch erhalten) der Geschwister Lilienthal befinden sich in der Peenstraße unweit von Markt und Nikolaikirche in der Anklamer Innenstadt.

In nicht allzu ferner Zukunft soll das Museum aus der Ellbogenstraße in das sog. IKAREUM umziehen, welches in den ehrwürdigen Mauern der Anklamer Nikolaikirche etabliert wird. Geplant ist es dem weltberühmten Flugpionier ein ihm würdiges Denkmal zu setzen und das Thema Fliegen für unsere Besucher neu erlebbar zu machen.


Virtueller Rundgang




Bionik

Bionik ist ein Kunstwort, das sich aus „Biologie“ und „Technik“ zusammensetzt. Es bezeichnet das Übertragen von Lösungsprinzipien aus der Natur in technische Produkte.

Otto und Gustav Lilienthal orientierten sich bei ihren technischen Konstruktionen zeitlebens an der Natur. Der Vogel – besonders der Weißstorch – war ihr großer Lehrmeister.

Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst

Mehr über die Grundlagen


Der bionische Ansatz - also die Natur als Inspirationsquelle für technische Entwicklungen - ist immer noch aktuell.

So hat die Firma Festo in ihrem Bionic Learning Network in den letzten Jahren eine erstaunliche Vielfalt an Flugobjekten nach biologischem Vorbild entwickelt.

Bionic Learning Network



Aerodynamik

Der Begriff Aerodynamik besteht aus zwei Teilen: "Aero" (aus dem Griechischen) als Wort für Luft und "Dynamik" als Synonym für bewegte Vorgänge. Sie bildet damit die Wissenschaft, die sich dem Erforschen von Luftströmungen widmet.

Otto und Gustav Lilienthal gelten durch ihre Versuche zu Auftrieb und Widerstand verschiedener Tragflächen als Pioniere aerodynamischer Untersuchungen. Sie verließen sich neben ihren Messergebnissen vor allem auf ihre Sinne, um auch aus dem Gesehenen und Gehörten ihre Schlüsse über die untersuchten Strömungsverhältnisse zu ziehen.

In dieser Überzeugung aber werden wir den geräuschlos durch die Luft geführten, hebenden Flächen den Vorzug geben gegenüber denjenigen Flächen, die sich nicht ohne stärkeres Rauschen durch die Luft führen lassen.


Otto Lilienthal
über den Unterschied der ebenen und gewölbten Flächen
(Der Vogelflug, S. 85)

 


Moderne Aerodynamik setzt heute u.a. auf Versuche in Windkanälen und computergestützte Strömungsberechnungen.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat diese Methoden angewendet, um den sog. Normalsegel-Apparat von Otto Lilienthal auf seine Flugeigenschaften hin zu untersuchen.

Das DLR-Projekt Lilienthal



Lilienthal‘sche Experimentiergeräte

Zur Untersuchung der für das Fliegen erforderlichen, technischen Grundlagen nutzen Otto und Gustav Lilienthal verschiedenste Versuchsanordnungen und Modelle, darunter sogar einen eigens entworfenen Windgeschwindigkeitsmesser.

Das wichtigste Messgerät für die Lilienthals ist der sog. Rundlaufapparat. Er steht daher im Zentrum des Wahlpflichtunterrichts, wenn es um die technischen Aspekte des Fliegens geht.

Rundlaufapparat



Schülerinnen und Schüler die das Fach "Fliegen" belegen, messen an einem Nachbau des Rundlaufs den Auftrieb und den Widerstand einer ebenen Platte im Vergleich zum gewölbten Flügelprofil.

Lilienthal-Guide "Rundlauf"




Lilienthal‘sche Flugapparate

Bau und Erprobung der manntragenden Flugapparate treibt Otto Lilienthal ab 1891 ohne seinen Bruder Gustav voran, der ihm von den gefährlichen Selbstversuchen eher abrät.

Mehr über die Flugapparate


Den sog. Normalsegel-Apparat von 1894 sieht Otto Lilienthal als so ausgereift an, dass er den Gleiter Flugenthusiasten aus aller Welt zum Kauf anbietet.

Bisher sind 9 Käufer u.a. aus Groß Britannien, Frankreich, Russland und den USA bekannt. Dies macht den Normalsegel-Apparat zum ersten in Serie gebauten Flugzeug der Welt.

Reichspatent Nr. 77916

Mehr über den Normalsegel-Apparat


Heute sind nur noch wenige Original-Apparate von Otto Lilienthal erhalten. Dies liegt neben den verwendeten Materialien (vorwiegend Weidenholz und Baumwollstoff) auch an seinem Bruder Gustav, der nach Ottos tödlichem Absturz 1896 in seiner Wut und Trauer Alles verbrennen ließ, was ihn an das Fliegen erinnerte.

Eine sehr aufwendige Restaurierung eines originalen Normalsegel-Apparats betreibt das Deutsche Museum in München in seiner „Operation Lilienthal“.

Die Operation Lilienthal


Fragen zum Wahlpflichtunterricht Fliegen?

Kontakt: Dr.-Ing. Peter Busse
Tel. 03971 245500
busse@lilienthal-museum.de


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