Das Ur-Bild des fliegenden Menschen ist der Ikarus aus der griechischen Mythologie um 750 vor Christus.
Wie kein anderer verkörpert er den Traum vom Fliegen nach Vorbild des Vogels.
Der fliegende Teppich entstammt den Märchen aus Tausend und einer Nacht im Orient um 800 nach Christus. Engeln, Hexen und Zauberern (aber auch modernen Superhelden) gesteht man ebenfalls die beneidenswerte Gabe des Fliegenkönnens durch magische Kräfte zu.
Von dem Universal-Genie Leonardo Da Vinci sind zahlreiche Entwürfe von Fluggeräten überliefert, wie der hier zu sehende Hubschrauber (ca. 1500).
Zu seinem Repertoire gehören auch Ideenskizzen von Fallschirmen und Gleitern, die denen von Lilienthal durchaus ähnlich sehen.
Für das, was der Mensch nicht selbst zu leisten vermag, macht er sich seit jeher Tiere untertan. Sowie der Ochse zum Pflügen des Ackers vor den Karren gespannt wird, werden in der Vorstellung des Domingo Gonsales von 1659 Gänse zum Fliegen eingespannt.
Mit Schiffen hatte der Mensch das Meer bezwungen. Warum also nicht auch das "Luftmeer" mit ihnen erobern. Der hier zu sehende Entwurf stammt 1670 aus der Feder von Francesco Lana di Terzi, der als Vater der Luftschifffahrt und damit des Flugprinzips "Leichter als Luft" gilt.
Angesteckt von der Leidenschaft ihres Mannes für die Luftschifffahrt, baut Wilhelmine Reichard 1810 mit ihm zusammen einen Gasballon. Ihre erste Alleinfahrt unternimmt sie 1811 und wird damit die erste Ballonfahrerin Deutschlands.
Der Schneidermeister Albrecht Ludwig Berblinger, besser bekannt als der Schneider von Ulm, entwickelte 1811 einen Hängegleiter, den er heimlich in den Weinbergen bei Ulm testete um größerem Spott seiner Mitmenschen zu entgehen. Er stürzte bei einer Vorführung seines Flugapparates vor königlichem Publikum in die Donau und wurde bis zu seinem frühen Tod als Lügner und Betrüger beschimpft.
Das schiffähnliche Luftfahrzeug mit mehreren Luftschrauben des Franzosen de la Landelle aus dem Jahre 1864 wurde als "Albatros" in Jules Vernes Roman "Robur der Eroberer" bekannt.
Der Schiffsrumpf spielt auch bei Thomas Edison 1880 wieder eine Rolle. Sein elektrogetriebener Schwingenflieger setzt allerdings auf große Tragflächen zum Fliegen.
Das Sandmännchen hat für jeden Tag ein eigenes Gefährt. Hier fliegt es im Normalsegelapparat von Otto Lilienthal, der 1894 endgültig einen Wendepunkt markiert: Von der Jahrhunderte alten Kulturgeschichte des Menschenflugs zur Technikgeschichte des Flugzeugs.